Pflegende Angehörige sind in Deutschland ein großes System der helfenden Hände, denn sie leisten die Hauptarbeit im Pflegesystem. 70 Prozent aller Pflegebedürftigen werden von nahestehenden Menschen teilweise oder ganz gepflegt – die meisten davon sind Frauen im Alter ab 50 Jahren.
Auch wenn pflegende Angehörige mit viel Liebe und hohem Engagement bei der Sache sind – auf Dauer kostet die Pflege eine Menge Kraft, denn durch die Verantwortung für die pflegebedürftige Person werden eigene Bedürfnisse, wie soziale Kontakte, Hobbys oder andere Interessen nicht selten zurückgestellt. Wird die Berufstätigkeit aufgrund eines hohen Pflegeaufwands reduziert, kommt es zu Einkommensverlusten und – leider nicht selten – auch zu Existenzängsten.
Auswertungen von Krankenkassen zeigen, dass pflegende Angehörige überdurchschnittlich häufig von körperlicher oder seelischer Überlastung betroffen sind. Viele pflegende Angehörige leiden unter Stress. Der Druck ist hoch, denn Erschöpfungssymptome bis hin zum Burnout-Syndrom sind unter pflegenden Angehörigen keine Seltenheit. Umso wichtiger ist es, frühzeitig für Entlastung zu sorgen. Denn nur wer gut für sich selbst sorgt, kann auch dauerhaft gut für andere sorgen.